Presse

Über die CD Felix Mendelssohn Bartholdy: Lieder ohne Worte (gesamt), Rondo Capriccioso, Variations sérieuses:

  • „Diese famose Aufnahme von Mendelssohns ‚Liedern ohne Worte‘ geht über die klangliche Dokumentation des verwendeten historischen Flügels weit hinaus und bietet interpretatorisch eine überaus reizvolle Annäherung. […]Die große Menge an Farben, die das ‚Jägerlied‘ op. 19b Nr. 3 auf einem Hammerflügel an den Tag legt, lässt nahezu jede Interpretation weit abgeschlagen hinter sich. Seiler weiß um die Qualitäten und Stärken des Instruments, von zwei Moderatoren über weiche Pianoklänge bis hin zu ‚überspitzten‘ Una corda-Effekten, die ausgesprochen moderne Klangeffekte mit sich bringen können, ohne den historisch informierten Zugriff je auch nur im Geringsten in Zweifel zu ziehen. Ronald Brautigam mag auf BIS noch kultivierter musizieren, doch spannungsvoller, klanglich hinreißender, um ganze Klassen imaginativer spielt Seiler.“

J.Schaarwächter, klassik.com 06/15     Rezension Klassik.com

  • „Annette Seiler spielt diese zahlreichen Miniaturen sorgfältig, bestechend virtuos und ideenreich, kurz: Mit Hand und Fuß. Das darf man wörtlich nehmen, will dieses Klavier doch, auch was seine vier Pedale und zahllosen Klang-Nuancen angeht, richtig behandelt werden. So bietet diese Doppel-CD eine Hörreise mit vielen Überraschungen“

Albert Hosp, Ö1   Zieht alle Register- Mendelssohn am Hammerflügel. Ö1 bis 2 vom 8.2.2016

  • „Annette Seiler ist in ihrer pianistischen Brillanz, die viel mehr als eine stupende Fingerfertigkeit umfasst, jedem Vergleich gewachsen.“

U. Strohal, Tiroler Tageszeitung 26.1.2016        Rezension tt

 

Über die CD Robert Schumann „Psychogramme“: Davidsbündlertänze Op. 6, Fantasiestücke Op. 12, Toccata Op. 7

  • „Tatsächlich vermittelt der historische Flügel durchgängig einen anderen akustischen Eindruck von den präsentierten Stücken als Aufnahmen mit modernen Instrumenten: Faszinierend ist die Tiefenschärfe des Klanges und im Zusammenhang damit auch die differenzierte Wahrnehmbarkeit der verschiedenen gleichzeitig erklingenden Schichten des musikalischen Satzes. Niemals verschwimmt die Musik im Pedalnebel, den man als eine Art „Chiaroscuro“-Effekt ja für geradezu Romantik-typisch zu halten geneigt ist – zahlreiche moderne Pianisten widmen sich entsprechend ausgiebig dieser Verschleierungs-Taktik. Umso klarer tritt das Klangspektrum des Graf-Flügels in dieser Aufnahme zutage, und dabei fällt auf, dass das historische Instrument anders als moderne Flügel im Timbre nicht von oben bis unten ausgeglichen und ebenmäßig intoniert ist, sondern je nach Lage anders klingt – fast möchte man von unterschiedlichen Registern sprechen. Dieses Phänomen ermöglicht der Pianistin ganz spezielle Effekte beim Hervorheben einzelner Stimmen, und sie macht von diesen Möglichkeiten auch ausgiebig Gebrauch. Insofern ein durchaus erleuchtendes Hörerlebnis gerade auch für diejenigen, die die Stücke gut kennen.

Michael Wersin, Rondo   2.3.2019

  • „Eine absolut empfehlenswerte Aufnahme, die nicht zuletzt wegen ihrer intelligent verfassten Texte im Booklet die Sammlung eines jeden Schumannianers bereichern kann.“

Irmgard Knechtge- Obrist, Schumann- Portal Printausgabe Juni 2019

 

Konzertkritiken

Schöne Müllerin: Seiler weiß um die Dramaturgie, wenn der Blick vom munter sprudelnden Bächlein in die geplagte Seele des Gesellen fällt. Prägnant der Anschlag, der vollendet romantische Lyrikton ebenso getroffen, wie die pulsierende Euphorie bis hin zur zugespitzten existenziellen Panik. Ein großer Schubertabend, tosender Applaus.  Markus Hauser, Tiroler Tageszeitung

Winterreise: Dabei hätte ihn die großartige Annette Seiler am Hammerflügel Conrad Grafs, der allein schon ein Wunder ist, bereits in den Vorspielen zu den Liedern an die Hand genommen. Mit den Erzählungen ihrer Anschlags- und Phrasierungskunst, bevor sie bewegend, fragend, deutend Schuberts in den kleinen Kosmen manifestierter Lebens- Unerbittlichkeit folgte. Ursula Strohal, Tiroler Tageszeitung

Insbesondere bei den kunstreichen Liedern Schumanns erkannte man die großartigen Qualitäten von Annette Seiler, die mit ihrem ausdrucksstarken Spiel nicht nur sensibel begleitete, sondern selbstbewusst die Texte musikalisch vertiefte.  Frankfurter Neue Presse

Als Annette Seiler sich an den Hammerflügel setzte, war ich augenblicklich begeistert. Berührt. Emotional getroffen.  Markus Stegmayr, Alpenfeuilleton 

Und noch ein Glücksfall: Die Pianistin Annette Seiler aus Salzburg. Mit seismographischer Genauigkeit und unendlichem Einfühlungsvermögen spürt sie der Stimme nach, nimmt jede Regung wahr, erfühlt die kleinste Pause. Das symbiotische Musizieren schafft unablässigen Dialog von berührender Schönheit. Dolomiten Bozen

Mit Annette Seiler hatte die Sopranistin zudem eine absolut versierte Pianistin an ihrer Seite, die dezent und doch nicht zu zurückhaltend die Solostimme nachzuzeichnen wusste. Fast hatte man den Eindruck, als sänge die Pianistin selbst mit, so organisch war ihr Spiel. Stuttgarter Nachrichten